Die rigorosen Theorien der Österreicher führten zu vielen berühmten Meinungs- und Richtungs-kämpfen. Hier werden nur drei dieser "Grossen Debatten" erwähnt.
Schmollers beissende Rezension der Arbeiten Mengers entzündete einen leidenschaftlichen und nicht immer taktvoll geführten Streit über die richtigen Forschungsmethoden. Trotz massiver Unterstützung seiner Schüler und dem Sieg nahe, zog sich Menger gegen Ende der 1880er Jahre allerdings zurück.
Menger:
Theoretische forschung hilft uns menschliches handeln zu begreifen und zu verstehen
Deduktive methoden helfen uns geschichte und evolution zu interpretieren
von Schmoller:
Die ordnende geschichtswissenschaft ist geeignet menschliches handeln zu studieren
Ökonomische theorien werden nur durch das studium der geschichte geformt
Die erste Kritik gegen die Lehren von Karl Marx kam von Böhm-Bawerk. Aber erst Mises Die Gemeinwirtschaft (1922) und Hayeks "Socialist Calculation: The Competitive Solution" (1940) beendete die theoretische Debatte und bewiesen die Undurchführbarkeit des reinen Sozialismus.
von Mises/von Hayek:
einkommensverteilung wird durch den markt geregelt
Freie preise sind für die gerechte verteilung der güter voraussetzung
Marx:
Einkommensverteilung ist ein politisches problem
Güter werden in zentraler verwaltung gerecht und effektiv verteilt
Hayeks Prices and Production (1931) löste eine grosse Kontroverse mit John Maynard Keynes und dessen Schule über die Relevanz der Makroökonomie aus. Die politisch zündenden Argumente der Keynesianischen Revolution" siegten zunächst und dominierten bis in die 1970er Jahre; seither zeigt sich allerdings die Richtigkeit von Hayeks Theorien.
von Hayek:
Freie geld- und warenmärkte regeln den wirtschaftskreislauf
Individuelle akteure bestimmen angebot und nachfrage
Keynes:
Zentralbanken und andere institutionen müssen den wirtschaftlichen kreislauf regeln
Angebot und nachfrage werden durch gesamtwerte bestimmt und analysiert